Der „Weiße Sonntag“ fällt nicht ganz aus!

Daniela Voggenreiter am 11.05.2020

Portrais Kommuionkinder

Mit Freu­de und Begeis­te­rung haben sich Ende Janu­ar die Kom­mu­ni­on­kin­der in Aicha vorm Wald der Pfarr­ge­mein­de in einem sehr krea­tiv gestal­te­ten Got­tes­dienst vor­ge­stellt. Dabei haben sie Glau­bens­fra­gen aus ihrer Sicht gestellt und auch beant­wor­tet. Ein durch­aus inter­es­san­tes Pro­jekt. Ein Fami­li­en­got­tes­dienst im März wur­de auch von den Kom­mu­ni­on­kin­dern mit­ge­stal­tet. Kei­ne Fra­ge, in der Fol­ge haben sich Kin­der und Eltern auf den gro­ßen Tag des Bekennt­nis ihres Glau­bens am Wei­ßen Sonn­tag“ vor­be­rei­tet und gefreut. Und plötz­lich fällt die­ser gro­ße Tag aus bzw. er muss auf ein unbe­kann­tes Datum ver­scho­ben wer­den. Ein töd­li­ches Virus zwing dazu – das ohne­hin schon das gesam­te Leben durch­ein­an­der bringt. Ob Kin­der­gar­ten, Schu­le, die Begeg­nung mit Freun­den – selbst Oma und Opa kön­nen nicht besucht wer­den oder kann man ihnen nur mit Abstand begeg­nen. Wer soll das ver­ste­hen? Selbst die Kir­chen blei­ben leer – ganz schön doof. Und plötz­lich die über­ra­schen­de Infor­ma­ti­on: Wir fei­ern eine Art Wei­ßen Sonn­tag“ am geplan­ten Ter­min! Wir fei­ern eine Kom­mu­nio­n­an­dacht. Wie soll das denn gehen, die span­nen­de Fra­ge? Bar­ba­ra Wes­ter­mei­er, Vor­sit­zen­de des ört­li­chen PGR und Alex­an­dra Strauß, zustän­dig im PGR für Kin­der- und Jugend­ar­beit hat­ten die Idee, eine Kom­mu­nio­n­an­dacht zu orga­ni­sie­ren und per Video­über­tra­gung die Kom­mu­ni­on­kin­der und deren Eltern dar­an teil­neh­men zu las­sen. Mit Unter­stüt­zung von Pfarr­vi­kar Sijil Mut­tik­kal; Georg Schol­ler, jun. und dem Fil­me­ma­cher Ben­ja­min Stro­bel war schnell ein Team gefun­den, die in Abstimmung/​Genehmigung der Eltern aus dem Stand einen Video­film gestal­te­ten. Pfarr­vi­kar Sijil Mut­tik­kal begrüß­te in der bis auf das Gestal­tungs­team lee­ren Pfarr­kir­che St. Peter und Paul in Aicha vorm Wald in sei­ner Got­tes­dienster­öff­nung alle Kom­mu­ni­on­kin­der nament­lich. Die Kin­der waren durch ihre Por­trait­bil­der um den Altar prä­sent. Alex­an­dra Strauß, sie war bereits in der Kom­mu­ni­on­vor­be­rei­tung enga­giert, erklär­te noch­mals die beson­de­re Situa­ti­on. Auch erin­ner­te sie an den Fami­li­en­got­tes­dienst im März und zeig­te das damals erklär­te Berg­stei­ger­seil, wel­ches sym­bo­lisch an Jesus erin­nern soll, der Sicher­heit, Halt und Ver­trau­en schenkt. Die­sen Halt, die Sicher­heit und das Ver­trau­en benö­ti­gen wir gera­de in die­sen Tagen. Beson­ders am wei­ßen Sonn­tag, den Papst Johan­nes Paul II. auch Sonn­tag der Barm­her­zig­keit“ benannt hat. Ent­spre­chend hat­ten die bei­den Initia­to­rin­nen die Für­bit­ten und Tex­te, wie die gesam­te Gestal­tung der Andacht in ein­dring­li­cher, ange­mes­se­ner Form auf die beson­de­ren Situa­ti­on aus­ge­rich­tet. Es war deut­lich zu spü­ren, dass es hier um ein Pro­jekt der inne­ren Über­zeu­gung — einer Her­zens­an­ge­le­gen­heit ging, man woll­te die vor­han­de­ne Ent­täu­schung bei den Kin­dern redu­zie­ren: Halt, Sicher­heit und Ver­trau­en schen­ken. Die­se Über­zeu­gung war bei allen Mit­wir­ken­den spür­bar und so nimmt es nicht Wun­der, dass ein ein­drucks­vol­les sehr gut gelun­ge­nes Gesamt­werk ent­ste­hen konn­te. Es ist zu bedau­ern, dass die­se Feier/​Andacht bzw. der Video­film nur den Kin­dern und den Eltern zugäng­lich gemacht wer­den konn­te. Daten­schutz und recht­li­che Grün­de ste­hen einer öffent­li­chen Ver­brei­tung ent­ge­gen. Ob das in einer Aus­nah­me­si­tua­ti­on wie in die­ser Zeit so sein muss, kann hin­ter­fragt wer­den. Gera­de in solch schwie­ri­gen Tagen/​Zeiten bedarf es der beson­de­ren Zuwen­dung durch die Kir­che“ – der Seel­sor­ge: Halt, Sicher­heit und Ver­trau­en. Umso mehr ist das Enga­ge­ment der Initia­to­rin­nen und den Mit­wir­ken­den zu wür­di­gen und ihnen zu dan­ken. Ein deut­li­ches Zei­chen von Glau­ben und Eigen­in­itia­ti­ve. Das über­aus posi­ti­ve Echo und der unein­ge­schränk­ter Dank der Kom­mu­ni­on­kin­der und Eltern war dann auch die ver­dien­te Beloh­nung und ein deut­li­cher Beweis wie Kir­che vor Ort“ gehen kann.

Kurt Höpfl, Mit­glied des PGR Aicha v.W.

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